15 Jahre ist’s her …
Eben beim Frühstück wurde mir schlagartig bewusst, dass die deutsche Einheit ja nun schon 15 Jahre her ist. Zum einem ein Zeichen, wie wahnsinnig alt ich bin (ich war immerhin schon 13 damals) und zum Anderen ein guter Anlass, sich mal an die Zeit zu erinnen.
Wenn ich an die Zeit zurückdenke vom Sommer 1989 bis zum Herbst 1990, so war das eine Zeit unglaublicher Emotionen und Euphorie. Ich fuhr mit meinen Eltern damals mal nach Lübeck, denn dort in der Nähe war ein Grenzübergang und die Innenstadt war prall gefüllt mit “Zonis”, wie wir sie damals nannten. Wildfremde Menschen lagen sich weinend in den Armen, man hat Adressen ausgetauscht und war freudetrunken, dass all das friedlich erreicht wurde.
Auch an die Nacht zum 3. Oktober 1990 erinnere ich mich noch gut, wir waren damals in der Hamburger Innenstadt, denn am Rathaus war eine große Veranstaltung und an der Binnenalster um 00:00 Uhr eine große Lasershow mit klassischer Musik. Das ganze mündete in der deutschen Nationalhymne, während West- und Ostdeutschland via Laser sich auf einander zubewegten und verschmolzen. Momente, die man eigentlich ein Leben nicht vergisst. Auch wenn ich erst 13 Jahre alt war, so hatte ich doch begriffen einen wichtigen Moment zu erleben. Vielleicht auch das wirkliche Ende des zweiten Weltkriegs, denn mit dem Fall der Mauer endete die Besatzungszeit und Deutschland wurde endlich wieder frei.
Nur was ist nach 15 Jahren übrig geblieben? leider nur sehr wenig. Neben all den Witzen, die man mal über den Osten macht und auch die üblichen “ja lass uns die Mauer wieder aufbauen” Späße ist es wirklich traurig, dass es einige Ernst meinen damit.
Es ist ein unglaubliches Geschenk, dass wir so friedlich wieder zusammenwachsen konnten, leider scheint dies inzwischen für selbstverständlich genommen; hüben wie drüben.